
“Vor der WM haben wir in Deutschland immer gefeiert”: Der ZDF-Bericht zeigt den Imageverlust in der arabischen Welt
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„Was die Deutschen hier bei der WM machen, ist ein Fehler“, erklärte ein Mann namens Mahmoud Abd Al-Fatah vor der ZDF-Kamera. Der Artikel wurde im “Morgenmagazin” ausgestrahlt.
© Quelle: ZDF
Die Debatte um die „One Love“-Armbinde, die Kritik am WM-Gastgeber Katar und die „lustige“ Geste der deutschen Nationalmannschaft auf dem Mannschaftsfoto hinterließen in der arabischen Welt Eindruck – aber keinen guten. Dieses Bild zeichnet ein aktueller Filmbeitrag im „Morgenmagazin“ des ZDF.
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Unter anderem hörten die Journalisten die Hauptstadt von Katar, Doha. Zahlreiche Fußballfans aus verschiedenen arabischen Ländern versammeln sich hier, um die Weltmeisterschaft zu feiern. “Was die Deutschen hier bei der WM machen, ist ein Fehler”, sagt ein Mann namens Mahmoud Abd Al-Fatah. Deutschland solle sich „an die Regeln halten“ und Katar „respektieren“. Ein anderer Mann, Ahmed Taner, stellt klar, worin dieser Respekt seiner Meinung nach bestehen sollte: “Ich glaube nicht, dass man seine Kultur jemandem aufzwingen kann, und die islamische Kultur ist gegen Homosexualität.”
“Die Deutschen haben viel Sympathie verloren”
Offenbar verliert Deutschland nicht nur in Katar, sondern auch in Ägypten an Ansehen – so der unspektakuläre Stimmungsbericht des Films. „Am Anfang hatten die Deutschen noch viele arabische Fans, aber durch die ganze Kampagne haben sie viel Sympathie verloren, weil sie Ideen haben, die nicht unserer Gesellschaft entsprechen“, erklärt ein ägyptischer Fußballfan. Und ein anderer: „Vor der WM haben alle in Deutschland gefeiert, jetzt sind wir zurückhaltender.“
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Emad El-Din Hussein, Chefredakteur einer ägyptischen Zeitung, sagt vor laufender ZDF-Kamera, Deutschland sei beim Katar-Vertrag zu weit gegangen. „Ich denke, es hätte immer klügere Wege gegeben, mit Kritik umzugehen“, bedauerte der Journalist. “Die Deutschen haben übertrieben und das macht das gute Bild des Landes, seiner Leute und seiner Fußballmannschaft aus.”
Geste gegen “westliche Doppelmoral”
Das Vorrundenspiel der DFB-Auswahl gegen Spanien zeigte, wie sehr sich das Gastgeberland von der kritischen Haltung der Medien, Politiker und deutschen Sportler angegriffen fühlt. Einige Zuschauer präsentierten Bilder des ehemaligen deutschen Nationalspielers Mesut Özil. Er war einst im Streit aus dem Verein geschieden und hatte dem DFB im Zuge seines Rücktritts Rassismus vorgeworfen.
Ob es sich bei dem Protest im Al-Bait-Stadion um eine koordinierte Aktion handelte, konnte zunächst nicht mit Sicherheit beurteilt werden. Die katarische Rundfunkgruppe Al-Kass bezeichnete die Bilder als Geste gegen „westliche Doppelmoral“.
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RND / Fernsehsendung