
Stand: 05.12.2022 06:32 Uhr
Die EU-Sanktionen gegen die Öleinnahmen Russlands sind heute in Kraft getreten. Die OPEC+-Länder bestätigten jedoch ihre bisherigen Ölförderziele. Allerdings will der Fachausschuss alle zwei Monate die Förderstrategie überprüfen.
Die großen Erdöl exportierenden Länder belassen das derzeitige Förderniveau unverändert. In einer Online-Konferenz bestätigte der Ölblock OPEC+ die im Oktober getroffene Entscheidung, die Produktion bis Ende 2023 um zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag zu drosseln. Der 23-Nationen-Block gab seine Entscheidung einen Tag vor dem Inkrafttreten eines EU-Boykotts des größten Teils russischen Öls und eines Preislimits von 60 Dollar für russische Ölexperten über ein Abkommen zwischen der EU und den G7 bekannt.
EU- und G7-Maßnahmen zielen darauf ab, Russlands Öleinnahmen aufgrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine zu reduzieren. Unterdessen soll die Preisobergrenze verhindern, dass die globalen Ölpreise nach Inkrafttreten des Embargos steigen. Russland ist auch Teil der OPEC+.
Russland will die Preisobergrenze nicht akzeptieren
Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak bestätigte im Staatsfernsehen, dass Russland eine Obergrenze für seinen Ölpreis nicht akzeptieren werde. Er drohte mit Gegenmaßnahmen.
Russland betrachtet das Instrument als nicht marktwirtschaftlich und wird einen Mechanismus entwickeln, um das Verbot durchzusetzen, sagte Novak. Einzelheiten nannte er nicht. Novak sagte jedoch, Russland sei bereit, die Ölförderung zu drosseln, wenn Länder eine Obergrenze auferlegen wollen.
Ein Kartell mit fast 40 Prozent Marktanteil
Ein OPEC+-Expertengremium will die Förderstrategie des Kartells alle zwei Monate überprüfen, teilte der Ölblock nach seiner Konferenz mit. Wenn es die Marktlage erfordert, finden die Konsultationen umgehend auf Ministerebene statt. Das nächste ordentliche Ministertreffen ist für den 4. Juni 2023 geplant.
Der Einfluss des Kartells, das sich 2016 auf zehn Nicht-OPEC-Staaten ausgeweitet hat, bleibt erheblich. Die Allianz hat einen globalen Marktanteil von rund 40 Prozent.
Die OPEC+ hält an der Finanzierungsstrategie fest
Silke Hahne, ARD Wien, 5. Dezember 2022 um 5:42 Uhr.