
Ubisoft-Beschäftigte in Paris wollen streiken: Die Gewerkschaft Solidaires Informatique Jeu Vidéo hat die Beschäftigten des Ubisoft-Büros in Paris aufgefordert, am Nachmittag des 27. Januar die Arbeit niederzulegen. Damit reagiert die Gewerkschaft auf eine Äußerung von Ubisoft-Chef Yves Guillemot, der in einer internen E-Mail die Belegschaft zum Handeln nach schlechter Geschäftsentwicklung aufforderte.
„Ich brauche jetzt mehr denn je eure Energie und euer Engagement, um uns wieder auf den Erfolgspfad zu bringen“, schrieb Guillemot laut dem Gaming-Magazin Kotaku an die Mail. „Ich bitte Sie, bei Ihren Ausgaben und Initiativen vorsichtig und strategisch vorzugehen, damit wir so effektiv wie möglich sein können“, zitierte Kotaku die interne E-Mail.
Erhöhen Sie Ihr Gehalt um zehn Prozent
Der vollständige Brief soll Empfehlungen zum Stellenabbau enthalten, schrieb Solidaires Informatique Jeu Vidéo auf Twitter. Daher ist es möglich, Stellen abzubauen, Löhne zu kürzen und sogar ganze Studios zu schließen. Außerdem beklagen die Gewerkschaften, Guillemot wolle die Arbeiter für seine eigenen Fehler verantwortlich machen. Guillemot erwartet Überstunden, ohne etwas anderes dafür anzubieten. Beispielsweise wurden die Löhne in den letzten Jahren nicht an die Inflation angepasst.
Die Gewerkschaft fordert eine zehnprozentige Lohnerhöhung. Die Gewerkschaften glauben, dass die Arbeitnehmer nach der jüngsten Investition von Tencent genug Geld haben. Der chinesische Spielehersteller investierte im vergangenen Herbst 300 Millionen US-Dollar in Ubisoft. Neben allgemeinen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen fordert der Spieleverband auch Fortschritte bei der Einführung der Vier-Tage-Woche.
Die Jahresprognose wurde gesenkt
Ubisoft veröffentlichte zuletzt schwache Wirtschaftszahlen. Mario + Rabbids: A Spark of Hope und Just Dance 2023 haben die Erwartungen nicht erfüllt. In Zukunft will sich Ubisoft mehr auf seine größten Marken und Live-Service-Spiele konzentrieren. Im Zuge des Strategiewechsels sollen einige Titel gestrichen werden. Auch das vor Jahren angekündigte Piratenspiel Skull and Bones wurde erneut verschoben. Das französische Glücksspielunternehmen musste seine Jahresprognose von 830 Millionen Euro auf 725 Millionen Euro kürzen.
Auch Artikel über die Macho-Kultur bei Ubisoft machten 2020 Schlagzeilen: Ubisoft suspendierte mehrere Manager und führende Entwickler, nachdem der französische Spiele-Publisher die Arbeitskultur als toxisch bezeichnet hatte.
Ubisoft arbeitet derzeit an Die Siedler: Neue Allianzen, das im Februar erscheinen wird. Ebenfalls in Arbeit sind mehrere neue Assassin’s Creed-Spin-offs und ein Avatar-Actionspiel, Avatar: Frontiers of Pandora.
(später)