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Lange Zeit war er der Liebling des schicken Münchner Publikums. Jetzt ist Alfons Schuhbeck allein. Sein Imperium fiel – sein Stammrestaurant schloss.
München – Drei Jahre und zwei Monate Haft! Das Urteil gegen Alfons Schuhbeck beendet nicht nur seine jahrelange Misswirtschaft und Steuerhinterziehung. Es sorgt auch dafür, dass der Geschäftspartner des Sternekochs springt.
Nach dem Schuhbeck-Urteil: Das Imperium des Sternekochs ist gestürzt
Am Abend der Urteilsverkündung kündigte das beliebte Riemer teatro an, Schuhbecks Namen mit sofortiger Wirkung aus dem Programm zu nehmen. Der Bayerische Rundfunk will keine Fernsehsendungen mehr mit ihm aufzeichnen und bereits aufgezeichnete nicht mehr ausstrahlen. Die Südtiroler Stuben, das Flagship-Restaurant von Schuhbeck am Platzl, werden bald fertig: „Hier kommt was Neues“, sagte ein Mitarbeiter am Freitag. tz. Für das neue Jahr soll es schon fertig sein.

Schuhbeck hatte bereits vor Gericht angekündigt, dass es wirtschaftlich eng werden werde. Bereits im Juni 2021 musste er Insolvenz anmelden. „Ich bin als Unternehmer gescheitert“, gestand der Sternekoch, der einst zwölf Unternehmen leitete. “Er besitzt keine mehr”, sagt ein Vertrauter. Nach tz-Informationen ist Schuhbeck der einzige Mitarbeiter der im Zuge der Insolvenz neu gegründeten Firma Schuhbeck’s GmbH. Das bedeutet, dass alle Einnahmen, die daraus erwirtschaftet werden, in die Insolvenzmasse fließen. Unbekannte Investoren retteten Schuhbeck 2021. Er selbst sagte jedoch vor Gericht: „Das neue Unternehmen tut weh.“ Müssen also auch die Südtiroler Salons weichen?
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Schuhbeck kehrte nach dem Urteil an die Arbeit zurück
Schuhbeck habe sich bereits Millionen von Dollar geliehen, „um meine bisherigen Firmen heil halten zu können“. Das ist in der Pandemie gescheitert. „Ich hatte im Laufe der Jahre immer mehr Shops und verlor komplett den Überblick.“
Schuhbeck hat noch eine Privatwohnung am Münchner Platzl, ist aber nicht mehr als Unternehmer tätig. Das hielt ihn nicht davon ab, nach der Haftstrafe direkt in die Küche der Südtiroler Stuben zu gehen. Allerdings war Schuhbeck gestern “nicht erreichbar”, wie ein Mitarbeiter vor Ort auf Nachfrage sagte.
Schuhbeck berät derzeit mit seinen Anwälten, ob er Berufung einlegt. Die Frist beträgt eine Woche. Akzeptiert der Sternekoch sein Urteil, droht ihm bald eine Vorladung in die Justizvollzugsanstalt Landsberg.