
Pirna: Diese Geschäfte warten an der Promenade auf neue Betreiber
Längst nicht alle Geschäfte der Dohnaischen Straße sind zu vermieten. Aber es gibt auch Erfolgsgeschichten zu berichten.

In diesem Eckladen wurden früher Brot, Muffins und Hotdogs verkauft. Die Bäckerei ist vor zwei Jahren umgezogen. Seitdem steht der Eingangsladen in der Dohnaischen Straße leer.
© Daniel Schäfer
Möchten Sie einkaufen oder einfach nur spazieren gehen und spazieren gehen? Dazu lädt die Dohnaische Straße in Pirna ein. Da es sich bei der Strecke um eine Fußgängerzone handelt, kommt es zu keiner Verkehrsbehinderung. Es gibt viele Bänke, oft unterhält ein Straßenmusiker Passanten mit Gesang oder Instrumentalmusik.
Allerdings hat die Straße sicherlich noch mehr Potenzial, da bei weitem nicht alle Geschäfte derzeit zu vermieten sind. Die Straße lebt, wie die gesamte Innenstadt, von Synergieeffekten, wie ortsansässige Kaufleute und Unternehmer immer wieder betont haben.
Frei direkt am Eingang zur Fußgängerzone
Zu den Schwergewichten im Leerstand an der Dohnaischen Straße gehört das Kaufhaus direkt am Dohnaischen Platz. Bis Mai 2021 wurden hier Sandwiches, Croissants, Hot Dogs, Kaffee und Cappuccino verkauft. Dann schloss Bäckerei Pirna. Die Gründe für den Umzug wurden damals nicht bekannt gegeben.
Seitdem wird der Laden mit einer Fläche von 148 Quadratmetern vermietet. In dieser Zeit überlegte er auch, in dem Raum, der zwei getrennte Eingänge hat, eine Zwischenimpfungsstelle einzurichten. Die Stadt Pirna war offen für diesen Vorschlag, aber das Projekt kam letztendlich nicht zustande. „Mieter gesucht“-Aufkleber sind noch immer an den Schaufenstern angebracht.
Ladenbesitzer? Jedenfalls kann es nicht durch den Ort bestimmt werden. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1900 liegt direkt am Fußwegeingang und direkt gegenüber dem Hotel Schwarzen Adler, das zu einem modernen Hotelkomplex umgebaut werden soll.

Die ehemalige Rossmann-Filiale in der Dohnaischen Straße 66 in Pirna sucht einen neuen Mieter.
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Die ehemalige Rossmann-Filiale wurde nun verkauft
Auch im Erdgeschoss der Dohnaischen Straße 66 gähnt ein Nichts. Bis zum Spätsommer 2020 verkaufte die Rossmann Apotheke an diesem Standort ihre Produkte. Es gab immer Schlangen auf der Farm und der Laden war voll. Dann wurde die Filiale in das neu eröffnete Scheunenhofcenter verlegt. Eigentümer des Gebäudes war bis vor kurzem die Dirk Rossmann GmbH mit Sitz im niedersächsischen Burgwedel. Das Unternehmen habe das Gebäude jedoch verkauft, sagte ein Rossmann-Vertreter gegenüber Sächsische.de. Dies wurde umgehend von einem Mitarbeiter der GVG Immobilienvermittlung und -verwaltung in Pirna bestätigt. „Das Gebäude wurde an eine Privatperson verkauft und wir haben es vermietet“, sagt er. Das Geschäft hat eine Verkaufsfläche von 500 Quadratmetern. Angrenzende Geschäftsräume, die als Büro, Lagerraum etc. genutzt werden können, befinden sich im Erdgeschoss. Auf die Frage, ob es bereits Interessenten für das Objekt gebe, verweigerte die Sachbearbeiterin eine Stellungnahme.
Der Döner- und Korkladen sind leer
Aber auch die kleinen Läden in der Dohnaischen Straße warten auf eine neue Nutzung. Yalak 3, ein Dönerladen, hat kürzlich geschlossen, Inhaber Fedli Ajioglu erklärt die Gründe für die Schließung. „Letztendlich gab es wenige Kunden und ich hatte auch ein Personalproblem“, sagt der Unternehmer. An den Schaufenstern verweist er auf seinen Stammladen in der Breite Straße, wo es noch Döner und andere orientalische Gerichte zu kaufen gibt. Wie geht es weiter in der Dohnaischen Straße? Ajioglu wird den Mietvertrag kündigen, muss aber Fristen einhalten. Wahrscheinlich wird er in naher Zukunft den Laden putzen.
Das Korkwarengeschäft schräg gegenüber wurde geschlossen und das Geschäft steht seitdem leer. Eine einsame grüne Pflanze schmückt ein Schaufenster. Eine kurze Pause. Von März bis Oktober 2022 bot der Dresdner Unternehmer Falco Konrad unter anderem Vogelhäuschen und Futterhäuschen aus Kork an. „Grund für die Schließung des Geschäfts war die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland“, sagte er damals.
Es gibt auch erfolgreiche Neueinstellungen
Von der Dohnaischen Straße gibt es aber durchaus Erfolgsgeschichten zu berichten. Gut läuft beispielsweise der im Februar 2022 eröffnete Pizzalieferdienst Domino’s Pizza. Das Geschäft wird nicht nur von Zulieferern, sondern auch von vielen Selbstbauern angekurbelt. Das Gebäude war früher eine Filiale der Familie Ernsting, die dann in das Scheunenhofcenter verlegt wurde. Auch die Pluspunkt-Apotheke an der Ecke Dohnaische Straße/Schössergasse verließ ihren Standort und zog ins Scheunenhofcenter. Diese Vakanz war jedoch nur von kurzer Dauer, da hier das DDV-Restaurant mit einem umfangreichen Sortiment eröffnete. Dazu gehören neben guten regionalen Produkten auch Reisen und Eintrittskarten zu fast allen Veranstaltungen in der Umgebung, seien es Konzerte, Lesungen, Theater oder andere Unterhaltung. Auch im DDV-Ortsgebiet gab es seit kurzem eine Sachsenlotto-Annahmestelle.
Stadtmarketing blickt optimistisch in die Zukunft
Fazit: Die Dohnaische Straße hat definitiv Variationen. Das bestätigt Stadtmarketing-Projektleiter Robert Körner, der sich zum Thema Leerstand in Pirna allgemein äußert. Das Coronavirus hat den Online-Handel landesweit um 26 Prozent gesteigert, was sich indirekt auf den stationären Handel auswirkt. „Wir beobachten sehr genau, wie die sogenannten „Trade Reduction Effects“ in anderen Städten zu beobachten sind. Die Zahl der Leerstände in den Innenstädten hat bis zu 20 Prozent erreicht. In Pirna sei es jedoch gelungen, diesem bundesweiten Trend entgegenzuwirken, so Koerner.
Hauptgrund dafür ist sicherlich der Einzelhandel mit seiner hochwertigen Gastronomielandschaft, die entspanntes Einkaufen mit ausgeprägter Eleganz ermöglicht. „Andererseits haben wir auch ein gut funktionierendes Netzwerk aus Einzelhändlern, Gastronomen und städtischen Akteuren, die Hand in Hand arbeiten, viele Events und Aktionen organisieren und so aktiv zur Belebung der Innenstadt beitragen“, so der Projektleiter. Darüber hinaus wurden vom Stadtmarketing Aktionen initiiert, um auf den Fachkräftemangel zu reagieren. „Insofern sind wir für die aktuellen Herausforderungen gut aufgestellt, werden aber das Governance-Umfeld der Stadt kontinuierlich überprüfen, um künftigen Herausforderungen zielgerichtet zu begegnen“, so Körner.