
Andere Ligen „Jahre voraus“
Im Kampf um mehr TV-Gelder kann sich Donata Hopfen als Geschäftsführerin der Deutschen Fußball Liga vorstellen, die Anstoßzeiten der Bundesliga-Spiele „mit Augenmaß“ anzupassen. „Die Marktsituation wird durch die Pandemie, den Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die Inflation schwieriger. Die Zeit, in der Wachstum fast schon selbstverständlich war, ist vorbei“, sagte Hopfen im Interview mit „Kicker“ und fügte hinzu: „Eins Eines ist klar: Wer mehr Geld bekommen will, muss mehr bieten.”
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Eine flächendeckende Aufteilung der Spieltage lehnte Hopfen jedoch ab: „Wir sind mit dem Spielplan auf einem guten Weg, er wird die Grundlage für eine neue Ausschreibung sein.“ Wir werden keine getrennten Zeiten für jedes Spiel haben. Als Hauptspieltag sehen wir weiterhin den Samstagnachmittag. Wenn Reformen gemacht werden, dann mit Augenmaß.”
Die „Sport-Bild“ berichtete kürzlich, die DFL habe den Klubs vorgeschlagen, das beste Spiel der Bundesliga am Samstag um 20.30 Uhr zu bestreiten. Dies könnte zu Beginn der neuen Bezugsperiode 2025/2026 umgesetzt werden. Die Reaktionen von 36 Bundesliga- und Zweitligisten sollen positiv gewesen sein. Ob der Termin um 20.30 Uhr am Samstag zusätzlich zu den bisherigen Spieltagsterminen angesetzt wird, ist unklar. Ende des Jahres sollen die ersten Ausschreibungspläne für nationale Medienrechte beim Bundeskartellamt eingereicht werden. Die Ausschreibung soll dann im ersten Quartal 2024 beginnen.

DFL-Chef Hopfen: Internationale Veränderungen wirken sich heute ganz anders aus
Die internationale Vermarktung der Liga hat laut Hopfen weiterhin höchste Priorität. „Die Sache ist, dass uns die anderen Ligen in dieser Hinsicht um Jahre voraus sind“, sagte der 46-jährige Trainer und nannte unter anderem England und Spanien. Sie brauchen Durchhaltevermögen. Nach der Corona-Krise sanken die Nettoeinnahmen der DFL aus der internationalen Vermarktung auf 150 Millionen Euro pro Jahr. Großes Wachstum in kurzer Zeit ist nicht zu erwarten. 2023 laufen laut Hopfen Verträge mit Partnern im Ausland über insgesamt zwölf Millionen Euro aus.
“Bayern” liegt auf Platz 9
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Hopfen äußerte sich auch zum Transfermarkt und sagte auf die Frage nach dem Verlust der jüngsten Stars der Liga wie Erling Holland oder Robert Lewandowski: „Einer geht, ein anderer kommt, viele wachsen. Die Bundesliga hat immer Topstars. Ein ganz großer Name die Liga mit Sadio Mane und wir haben mit Jude Bellingham und Jamal Musiala zwei der größten Talente der Welt. Aber wir wissen auch, dass internationale Veränderungen heute ganz andere Auswirkungen haben als früher. Viele junge Fans folgen eher Superstars als Vereinen. Durch den Wechsel von Holland zu Manchester City gehen sie mit ihm in den sozialen Medien nach England, andererseits wurde beispielsweise die Bundesliga durch Manes Wechsel nach München positiv beeinflusst.
„Sowohl der FC Bayern als auch wir als Liga konnten mit den richtigen Inhalten in digitalen Medien davon profitieren, dass Manes neue Welt nun München und die Bundesliga ist und er in seiner Heimat Afrika eine riesige Reichweite hat. In den sozialen Medien sprechen wir manchmal von Zuwächsen im vierstelligen Prozentbereich“, sagte Hopfen.
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