
Rechnen Sie mit dem Raubüberfall für den Machtkampf in Washington…
Am Dienstag geht es um die Mehrheit im wichtigen US-Kongress. Und an der Außenlinie brennt bereits ein alter Bekannter auf den nächsten Kampf: Donald J. Trump (76)!
▶︎ Mehrere amerikanische Medien berichteten am Wochenende, dass der ehemalige amerikanische Präsident um den 14. November herum seine dritte Kandidatur für das Weiße Haus bekannt geben will.
Trump selbst sagte am vergangenen Donnerstag bei einer Veranstaltung in Iowa: „Um unser Land wohlhabend und sicher und glorreich zu machen, werde ich es sehr, sehr wahrscheinlich wieder tun.“ Seien Sie vorbereitet, ist alles, was ich sage. Sehr bald. Sich fertig machen.”
Und es geht aufwärts für den ehemaligen Entertainer und Immobilienjongleur. Jüngsten Umfragen zufolge liegen seine Republikaner sowohl im Senat (51-49) als auch im Repräsentantenhaus (228-207) vorne.
Tatsächlich hat sich die Stimmung in den USA seit dem Wahlsieg des Präsidenten verändert Joe Biden (79) vor zwei Jahren massiv gegen Donald Trump zurückgedrängt. Die amerikanischen Liberalen waren also sehr motiviert. Von seiner Euphorie ist heute nur noch wenig übrig.
Die Quoten von Joe Biden sind im Keller: Laut einer CNN-Umfrage finden nur 42 Prozent, dass der Demokrat gute Arbeit leistet
Die Empörung über das im Sommer vom Verfassungsgericht abgeschaffte Recht auf Abtreibung ist längst verflogen: Laut einer Studie des Nachrichtensenders CNN haben nur 15 Prozent der Amerikaner gesagt, dass dies ein entscheidendes Thema für sie sei.
8 von 10 Wählern sagen, die Situation im Land sei „außer Kontrolle“
Für 51 Prozent der Amerikaner hingegen steht die Wirtschaft erneut an erster Stelle. Und acht von zehn Wählern sagten: Die Lage im Land sei „außer Kontrolle“. Die Angst vor einer Rezession wächst.
Auch wenn es um den Krieg in der Ukraine geht, scheint die Stimmung in der Bevölkerung der USA zu kippen. In einer neuen Umfrage des Wall Street Journal sagen 30 Prozent, dass die Biden-Administration zu sehr in die Krise verwickelt ist. Fast die Hälfte (48 Prozent) der Republikaner sieht das mittlerweile so. Zum Vergleich: Im März sagten dies nur sechs Prozent.
Kelly Carpenter, 54, Buchhalterin und konservative Wählerin aus Montana, sagte: „Wir haben hier viele Probleme für uns – Inflation, Kriminalität, Einwanderungsflut. Wir müssen uns um unser Land kümmern.“
Unterdessen sagte Eric Ramos, 33, ein Demokrat und Lehrer aus Austin, Texas, der weiterhin die Hilfe für die Ukraine unterstützt: „Du musst dir selbst helfen, bevor du anderen hilfst.“
Gleichzeitig sind die Werte von Joe Biden im Keller. In derselben Umfrage glauben nur 42 Prozent, dass der Demokrat gute Arbeit leistet. Vor einem Monat sagten das noch 46 Prozent.
▶︎ Biden steht nach seinen ersten beiden Amtsjahren schlechter da als sein Vorgänger. Damals hatten Trumps Republikaner ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus deutlich eingebüßt, konnten sich aber im Senat kaum behaupten.
Es verwundert daher nicht, dass sich viele demokratische Kandidaten in den vergangenen Wochen lieber nicht mit ihrem Präsidenten gesehen haben.
Wenn die Republikaner am Dienstag sauber abschneiden, wäre das ein schwerer Schlag für Biden. Er wäre dann eine lahme Ente – ein Oberbefehlshaber, der im Kongress keine Mehrheit mehr hat, um seine Agenda durchzusetzen.
Bei einem Erfolg des Kongresses müsste sich Trump keine Sorgen mehr um den Untersuchungsausschuss machen
Die Wahrscheinlichkeit, dass Trump, falls seine Partei im Repräsentantenhaus gewinnt, wegen einiger geheimer Dokumente in seiner Residenz in Mar-a-Lago (Florida) oder seiner Rolle im blutigen Sturm auf das Kapitol am 6. immer noch auf der Anklagebank sitzt Januar. 2021 wäre es dann fast Null.
Auch die Politseite „The Hill“ hat ermittelt: Wenn Trump und Biden heute antreten, wäre der Republikaner mit 45 bis 43 Prozent vorne und erneut der mächtigste Mann der Welt.
Und: Sollte Biden aus Altersgründen auf eine erneute Kandidatur verzichten und seine Vizepräsidentin Kamala Harris (58) antreten, läge Trump immer noch mit satten 49 zu 38 Prozent vorn!
Für die Rückkehr des Kandidaten spricht noch etwas: Sein bisher nur ernst genommener parteiinterner Konkurrent Ron DeSantis (44, Gouverneur von Florida) wird nun ohne Murren gegen Biden und Harris untergehen.
Auch Hillary Clinton wärmt sich bis 2024 auf
Neben Trump wärmt sich ein weiteres Schwergewicht für 2024 auf: Ex-Außenministerin Hillary Clinton (75). Vergangene Woche mischte der Demokrat mit Kamala Harris die Wahltrommel für die amtierende New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul (64).
Kamala Harris (l.) und Ex-Außenministerin Hillary Clinton (r.) unterstützen die amtierende New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul (Mitte)
Eine Niederlage der Demokraten im Kongress wäre ebenso ein Sieg für Clinton wie für Trump. Warum sollten die Liberalen dann erwägen, 2024 ein anderes Pferd als Biden ins Rennen zu schicken? Und Clinton hat noch einen Punkt mit Trump zu klären …