Kamerun trotz historischem Sieg gegen Brasilien raus

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Kamerun fällt trotz historischem Sieg gegen Brasilien aus

Vincent Aboubakar erzielte Kameruns Siegtreffer gegen Brasilien. Vincent Aboubakar erzielte Kameruns Siegtreffer gegen Brasilien.

Vincent Aboubakar erzielte Kameruns Siegtreffer gegen Brasilien.

Quelle: Tom Weller/dpa

Kein Neymar, kein Vinicius Júnior, kein Richarlison: Kamerun scheidet bei der WM aus, obwohl Brasilien mit einer Ersatzmannschaft spielt. Für den Rekordmeister hat nun die heiße Phase begonnen.

KAmerun-Trainer Rigobert Song umarmte seine Spieler und freute sich über den glücklichen Sieg gegen den Rekordweltmeister, während Eric Maxim Choupo-Moting teilnahmslos ins Leere starrte. Trotz eines 1:0 (0:0) gegen Brasiliens B-Team scheiterten die Westafrikaner erneut in der Vorrunde einer WM – und das, obwohl sie als erstes afrikanisches Team Brasilien in einem WM-Finale besiegten.

“Es ist eine junge Mannschaft. Wir brauchen Erfahrung. Wir haben im ersten Spiel Fehler gemacht”, sagte Song nach dem Spiel. “Heute bin ich stolz auf meine Spieler. Natürlich sind wir immer noch enttäuscht, aber wir können daran wachsen. Wir gehen mit Bedauern, aber wir werden zurückkehren.”

Sein Teamkollege Tite nahm die unerwartete Niederlage schwer, sein Team veränderte sich auf neun Positionen. “Jetzt bin ich der erste Trainer, der mit Brasilien bei einer Weltmeisterschaft gegen ein afrikanisches Team verloren hat”, sagte er, “das ist jetzt Teil meiner Geschichte.”

Vincent Aboubakar sicherte Kamerun am Freitagabend mit seinem späten Kopfball (90+2) den schmeichelhaften 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den Rekordweltmeister. Weil der Torschütze beim Jubeln sein Trikot auszog, sah er seine zweite Gelbe Karte des Spiels – folglich Gelb-Rot.

Während Kamerun bei seiner achten WM-Teilnahme zum siebten Mal in der Vorrunde scheiterte, wollen die Brasilianer am kommenden Montag (20 Uhr) gegen Korea des Südens den nächsten Schritt auf dem Weg zum sechsten WM-Titel machen. Ob der immer noch verletzte Neymar zurückkehrt, bleibt abzuwarten. Bundestrainer Tite will sich am Wochenende zur Rückkehr seines Fußball-Superstars äußern.

„Es wird ein anderes Spiel gegen Südkorea und wir werden eine andere Mannschaft auf dem Platz haben“, sagte Kapitän Dani Alves: „Jetzt kommt die Phase, in der man keine Fehler mehr machen darf. Wir dürfen jetzt nicht gehen, das haben wir gelernt.“ heute.”

Was die Brasilianer vor 85.986 Zuschauern leisteten, hatte nichts mit der Startelf zu tun. Nationaltrainer Tite nahm im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen die Schweiz neun Änderungen an seinem Team vor, und selbst Ersatztorhüter Ederson bekam seine ersten Minuten beim Turnier in Katar.

Dann war da noch Alves, der im Alter von 39 Jahren Kapitän seines Teams wurde und damit der älteste Spieler der Seleção bei einer Weltmeisterschaft wurde. Doch trotz aller Rotation: Die Brasilianer dominierten auch das Spiel gegen Kamerun.

Der bemerkenswerteste Spieler war Flügelstürmer Gabriel Martinelli, der mit Arsenal in der englischen Premier League eine herausragende Saison hatte. Seine Schnelligkeit bereitete der Rechten der Afrikaner weiterhin Probleme. Auch die erste Großchance des Spiels gehörte dem 21-Jährigen. Nach einer Flanke von Fred aus dem Mittelfeld köpfte Kameruns Schlussmann Devis Epassy knapp über das Tor (14.). Auch der Keeper klärte einen Distanzschuss des schnellen Dribblers (45+1).

Doch richtig Fahrt nahm das Spiel nicht auf. Die Brasilianer brauchten es nicht, Kamerun konnte es nicht. Wie schon in den Spielen der Vorrunde zuvor ließ die Reserveverteidigung der Seleção nichts zu. Das lag auch daran, dass die Kameruner, obwohl sie theoretisch noch eine Chance auf den Einzug ins Achtelfinale hatten, vorne sehr einfallslos agierten. Auch Bayern-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting hat sich bisher weitgehend unauffällig gezeigt.

Näherte sich jemand dem gegnerischen Tor, so war es vor allem der Rekordweltmeister. Zumindest bis kurz vor der Pause. Nach einer Flanke stand Bryan Mbeumo (45.+3) sofort frei vor Ederson, scheiterte aber ebenfalls mit einem Kopfball am Schlussmann.

Es war die erste große Chance, die Brasilien bei diesem Turnier einräumte. Ansonsten agierte die neu aufgestellte Innenverteidigung um Éder Militão und Bremer souverän. Und in der Offensive kamen die Brasilianer dem Führungstreffer nah. Zunächst scheiterte erneut der starke Martinelli (56.) im Privatduell an Epassy. Dann kam auch Éder Militão (57.) mit einem Flachschuss nicht am Torhüter vorbei.

Die Ersatzmannschaft der Seleção hatte nur eines zu verantworten: ihre schlechte Chancenverwertung. Ohne Neymar mit einer Fußverletzung oder ohne die Stürmer Richarlison und Vinicius Júnior geschont, fehlte es an Effizienz bei der Wertung. Der eingewechselte Everton Ribeiro (84.) traf noch nicht aufs Tor, schoss aber nach guter Vorarbeit von Raphinha knapp am Tor vorbei.

Dann traf Aboubakar in der Nachspielzeit zum Sieg – und musste gleich danach zum Jubeln zu Boden gehen. Zum Weitermachen hat es nicht gereicht.

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