Jugendaustausch zwischen Deutschland, Marokko und Israel

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Viele Besucher im Syker Rathaus: Gestern gab es einen Empfang für den trinationalen Jugendaustausch, der bis Ende Oktober in Syker zum Thema Klimawandel und Klimaschutz arbeiten will.  Die Teilnehmer, Betreuer und Ehrengäste machten gut 70 Personen aus.
Viele Besucher im Syker Rathaus: Gestern gab es einen Empfang für den trinationalen Jugendaustausch, der bis Ende Oktober in Syker zum Thema Klimawandel und Klimaschutz arbeiten will. Die Teilnehmer, Betreuer und Ehrengäste machten gut 70 Personen aus. ©MichaelWalter

Der Jugendaustausch zwischen Deutschland, Marokko und Israel in Syke findet viel Beachtung. Die Teilnehmer wollen über den Klimawandel sprechen.

Syke – Internationale Jugendbegegnungen gibt es schon seit Jahrzehnten. Vor ein, zwei Jahren hat Syke neue Wege beschritten: Die Stadt brachte Jugendgruppen aus drei Nationen zusammen. Aber wenn sich Jugendliche aus Marokko, das Teil der arabischen Kultur ist, mit jungen Menschen aus Israel und überall in Deutschland treffen, ist das etwas so Merkwürdiges, dass ihm die beteiligten Staaten unerwartete Aufmerksamkeit schenken: Der Staatspräsident grüßt selten. Sykers Rathaus. Staatsminister, Honorarkonsuln und Botschaftsvertreter nehmen eher selten an Empfängen von Jugendgruppen in Sykers Ratskammern teil. Das haben sie am Dienstag getan.

Jährlich werden 300 Austauschprojekte zwischen Deutschland und Israel finanziert

Tatsächlich ist es nur ein kleines Klimaschutzprojekt, an dem die drei Jugendgruppen am Landschulheim in Ristedt arbeiten. Marokko, Israel, die Armeen von Syke. Insgesamt ca. 45 Personen inkl. Betreuer und Begleitpersonen. Dort bleiben sie bis Ende Oktober.

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Beim Empfang im Ratssaal zeigte Niclas Cares mit einigen Zahlen, wie seltsam dieses Treffen ist. Seit elfeinhalb Jahren ist er Referent bei der Koordinierungsstelle Deutsch-Israelischer Jugendaustausch. „Wir unterstützen jährlich rund 300 Austauschprojekte mit rund 7.000 Jugendlichen. Dieses trilaterale Format ist etwas ganz Neues. Deshalb erhält es auch eine besondere Förderung.“

Unabhängig vom eigentlichen Thema gehe es bei diesem Austausch um ganz grundlegende Dinge, betonte er: „Erfahre, wie Menschen in anderen Ländern leben, lerne dich kennen, erkenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede und schließe Freundschaften.“

Niclas Cares muss Staatsministerin Katja Keul ins Herz gesprochen haben. Schon in seinem Grußwort betonte er: „Der Jugendaustausch kann nicht genug gefördert werden.“ Denn: „Wenn die Menschheit Lösungen für die Probleme unserer Zeit finden will, dann müssen wir uns kennen. Probleme kann man nur gemeinsam lösen.“

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Im nächsten Jahr soll das Treffen – auch mit jungen Polen – in Marokko wiederholt werden

Die Welt scheine kleiner geworden zu sein, fuhr Keul fort. “Wenn Russland die Ukraine bombardiert, werden unsere Preise steigen und am Horn von Afrika wird es Hungersnöte geben. Alles hängt mit allem zusammen.” Und der Klimawandel macht auch vor Ländergrenzen nicht halt. Bei der Suche nach Lösungen und Auswegen gelte es, Grenzen zu überwinden. „In Gedanken, aber auch im wirklichen Leben.“ Alle drei Staaten sind in diesen Austausch eingebunden und haben historische Erfahrungen mit Grenzen: Die Grenze zwischen Marokko und Algerien ist seit Jahren dicht, Israel ist von seinen arabischen Nachbarn abgeschottet und der Eiserne Vorhang zwischen Ost und West zieht sich seit Jahrzehnten quer durch Deutschland.

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Katja Keul (Bündnis 90 / Die Grünen), Staatsministerin im Auswärtigen Amt, findet es wichtig, Grenzen zu überwinden.
Katja Keul (Bündnis 90 / Die Grünen), Staatsministerin im Auswärtigen Amt, findet es wichtig, Grenzen zu überwinden. “Im Kopf, aber auch im wirklichen Leben.” ©MichaelWalter

Honorarkonsul Volker Kröning überbrachte Grüße aus dem Königreich Marokko. Dieses Jugendprojekt sei eine “ziemlich seltsame Konstellation”. Kröning sprach vom vorübergehenden Stillstand in den diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Marokko, die sich erst jetzt wieder normalisieren würden.

Anschließend widmeten sich die Jugendlichen und ihre Begleiter den aktuellen Themen Klimawandel und Klimaschutz. Übrigens scheinen die Israelis in ihrem Denken einen entscheidenden Schritt weiter gegangen zu sein. Während deutsche und marokkanische Referenten über das „Verhindern“ des Klimawandels sprachen, sprach Gil Belzalel (Leiter der Gesellschaft für Naturschutz in Israel) über die Herausforderung, dem Klimawandel „zu begegnen“.

Der meistgenannte Name beim Empfang war der Jugendarbeiter der Stadt, Abdelhafid Catruat, als quasi-geistlicher Vater dieses trinationalen Austauschs. Seine Gedanken sind schon am Ende: nächstes Jahr in Marokko. Am liebsten tetranational: mit den Polen aus Wabrzezno.

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