
Im ersten „hart aber fair“-Programm nach Frank Plasberg agierte sein Nachfolger Louis Klamroth ebenso alarmierend.
A new – Louis Klamroth moderiert die erste “Hart aber fair”-Sendung nach Frank PlasbergWDR Kommunikation/Fotoredaktion
ARD-Moderator Frank Plasberg hatte zum Jahresende gleich zweimal die Gelegenheit, sich von den TV-Zuschauern zu verabschieden. Im Jahresbericht „Das Quiz“ rührte ihn der Auftritt von Rocksängerin Bonnie Tyler zu Tränen: „Eine totale Herzensfinsternis“.
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen geschehen Herzensangelegenheiten meist in Kontinuität. Plasberg moderiert zum 15. Mal „Das Quiz“ mit den Dauergästen Barbara Schöneberger und Günther Jauch und seit über 22 Jahren findet „Hart aber fair“ statt, bei der auch Gäste aus Politik und Medien ihre Sicht auf die Welt darlegen. niedriger Hocker.
Ein Metallbauer für das Realitätsprinzip
Kann man ein solches Format überhaupt erneuern? Wäre es nicht besser, etwas ganz anderes anzufangen? Das ist eine unfaire Frage. Entsprechend der Platzierung der anerkannten Sendung sollte Louis Klamroth das gewohnte und im Studio völlig andere Design nur leicht verändert bieten. Willkommen beim doppelten Link der Fernsehunterhaltung.
Es war nicht gerade Silvesterstimmung, in der sich Klamroth einem Publikum vorstellte, das er noch nicht hatte. “Ein Land wird ärmer. Wer zahlt die Krisenrechnung 2023?”, lautete die Frage der Neustart-Schlagzeile, es wird also im Krisenmodus sein. Das hierfür eingesetzte Personal ist weithin bekannt. SPD-Chef Lars Klingbeil betrat als Erklärungsbär von Scholz den Ring, für die Opposition war Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn da. Bis Louis Klamroth die Zahl der Auftritte bei „Hart aber fair“ überbietet, wird es noch eine Weile dauern.
Für die Strenge des Realitätsprinzips engagierten sie Engin Kelik, einen Metallarbeiter, der von einem dünnen Familienweihnachten berichtete, bei dem die Erwartungen der Teenager diesmal stark enttäuscht wurden.
Tatsächlich oszilliert die Sendung zwischen der Schilderung des Abstiegserlebnisses und dem Stolz, den Energiemangel irgendwie überwunden zu haben. Für einen Moment strahlt deutsches Selbstbewusstsein in „We are again who“ auf. Der Bau des LNG-Terminals zur Gasversorgung wurde in nur 200 Tagen beschlossen und umgesetzt – es ist möglich.
Die Kehrseite ist eine Elendsgeschichte, in der es weniger um bittere Armut geht, als vielmehr um das bürokratische Dilemma, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Jens Spahn kritisiert eine “nicht zahlenmäßige Steuerverwaltung”, für die sein Minister Wolfgang Schäuble seit einer gefühlten Ewigkeit verantwortlich ist. Deutschland hat es schwer, alles ist zu kompliziert.
Deutschland und das Gefühl von Linsensuppe
Als politische Lösung stehen in den nächsten Wochen Mehrwertsteuersenkungen für Gemüse und Obst auf der Diskussionsliste, eine Art Bildungsmaßnahme für bessere Ernährung, die günstiger zu fahren ist. Ein typisches grünes Ding. Die Wirtschaft Monika Schnitzer brachte eine Solo-Energie um das höchste Gehalt ins Spiel. Im Sinne der ersten Sendung „Hart-aber-fair“ nach Plasberg könnte man davon ausgehen, dass Deutschland nicht an existenziellen Nöten leidet, sondern an den Unannehmlichkeiten von Verteilungsproblemen. Zu guter Letzt stellte Louis Klamroth die Frage nach dem legendären Paar der Show, wer wohl mit wem Linsensuppe essen würde. Metallarbeiter Engin Kelik lud alle zu sich ein. Solidarität, so seine Botschaft, entstehe aus einem Gemeinschaftsgefühl, das sich nicht um unten und oben schere. Und Louis Klamroth? Bis auf die Gesten und Gespräche so regelmäßig gearbeitet, dass man sich wieder um das Format kümmern muss.