
Stand: 20.12.2022 06:42 Uhr
Während es in Mecklenburg-Vorpommern bis zum Abend Glatteiswarnungen gab, entspannte sich die Lage im restlichen Norden etwas früher. Notdienste waren noch im Einsatz. Ein Fahrer starb.
Tiefe “Franziska” sorgte vor allem am Montagmorgen und -morgen vielerorts in Niedersachsen für spiegelglatte Straßen. Die Polizei meldete viele Unfälle aufgrund der Wetterbedingungen. Am Mittag registrierte die Leitstelle in der Region Hannover 136 Rettungseinsätze infolge von Glatteis. Meistens handelte es sich um Blechschäden.
Glatteis: Ein Autofahrer stirbt auf der A27
Allerdings starb ein 25-jähriger Autofahrer auf der Autobahn 27 bei Walsrode-Hamwiede, nachdem er auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto verlor, die Leitplanke durchbrach und gegen einen Baum prallte. Im Raum Göttingen kam es laut Polizei zu rund 100 Verkehrsunfällen. Auf der Autobahn 7 ist der Fahrer eines Kleintransporters lebensgefährlich verletzt worden, als er aus unbekannter Ursache am Stauende auf einen Bus aufgefahren ist. Nach Angaben der Autobahnpolizei Göttingen hat sich der Stau aufgrund des schlechten Wetters gebildet.
Auch Busse und Bahnen waren von der Witterung betroffen
Auch im Nahverkehr sorgte die Liste für Einschränkungen: Bis heute Morgen wurde beispielsweise der Busverkehr in Salzgitter und Wolfenbüttel eingestellt. Auch in Göttingen, Hann. In Münden und Holzminden sind viele Busse ausgefallen. Einige Fernzüge hatten Verspätung, weil der Zug sagte, er müsse wegen des kalten Regens und der rutschigen Oberfläche langsamer werden. Die Deutsche Bahn bietet auf ihrer Website aktuelle Fahrplanauskünfte an.
Hamburg: Gymnasium als Anlaufstelle für chirurgische Notfälle
Auch in Hamburg wurden Eisunfälle gemeldet, wie NDR 90.3 berichtet. Am Montagmorgen wurden Rettungsdienste zu rund 240 Einsätzen in der ganzen Stadt gerufen. Alle Feuerwehrfahrzeuge waren noch im Einsatz. Unterstützung gab es auch von Hilfsorganisationen wie Malteser, Johanniter und Samariter sowie privaten Dienstleistern. Der Bedarf war so groß, dass Feuerwehrfahrzeuge auch bei Unfällen einsetzten. An der Budapester Straße wurde temporär eine Turnhalle als zentrale medizinische Vorsorgestelle für chirurgische Notfälle eingerichtet. Da sich die Lage am Nachmittag entspannte, wurde das Behandlungszentrum wieder abgebaut.
Straßenspiegel und Knochenbrüche in Schleswig-Holstein
Bis heute Nachmittag kam es in Schleswig-Holstein zu Unfällen durch Eisesnässe und Eisregen. Kliniken im Land meldeten einige Verletzungen, darunter Knochenbrüche. Auch auf Bundesstraßen und Autobahnen rutschten im Laufe des Tages einige Fahrzeuge in Leitplanken. Die Schule fand jedoch wie gewohnt in Schleswig-Holstein statt.
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Viele Schulausfälle in Niedersachsen
In einigen Teilen Niedersachsens fiel am Montag jedoch der Unterricht aus, weil die Sicherheit des Schulweges und der Schülertransport nicht mehr gewährleistet werden konnten, wie das Landesschulamt in Lüneburg mitteilte. Kinder an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Stadt und Region Hannover, Stadt und Landkreis Oldenburg und Stadt und Kreis Cuxhaven, in den Städten Braunschweig, Delmenhorst und Emden sowie in den Kreisen Harburg, Ammerland, Cloppenburg, Hameln- . Pyrmont, Holzminden, Vechta und Wesermarsch sind nicht in Klasse. In Stadt und Landkreis Göttingen gab es keinen Unterricht an Grund- und weiterführenden Schulen – nicht aber an Berufsschulen. In Bremerhaven begann die Schule in der dritten Stunde.
MV: Glatteisgefahr auch in der Nacht zum Dienstag
Der Deutsche Wetterdienst rechnet in der Nacht zum Dienstag vor allem in Vorpommern mit Glatteisgefahr durch Eisregen. Die Stadt Stralsund hat wegen des rutschigen Montags ihre Weihnachtsmärkte in der Innenstadt geschlossen. Die Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern meldeten Stürze im Zusammenhang mit dem Glatteis.
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Milder wird es in Norddeutschland
Generell ist es in Norddeutschland jetzt milder als in den vergangenen Tagen, weil eine Warmfront aus einem Atlantiktief auf den Norden trifft. Es ist gemäßigtes, aber gleichzeitig schwüles Wetter zu erwarten – die Temperaturen steigen im Osten Mecklenburg-Vorpommerns auf plus 2 Grad und im Westen Niedersachsens auf bis zu 8 Grad. Doch der DWD warnt für die Nacht zum Dienstag in Niedersachsen weiter vor Glatteis wegen nasser Vereisung. Über dem Brocken und Helgoland wurde nun vor Sturmböen gewarnt. Morgen bleibt es überwiegend bewölkt mit Werten zwischen 6 und 11 Grad, teilweise Regen oder Schauer möglich.
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