
Die Fachhochschulen NRW erhalten das Promotionsrecht
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Promoviert wird künftig nicht mehr nur an Universitäten
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist bereits in der Praxis: NRWs 21. staatliche oder staatlich geförderte „Hochschule für Angewandte Wissenschaften“ hat das Promotionsrecht erhalten.
Foto: Eric Lichtenscheidt, H-BRS
Essen / St. Augustin Nach zwölfjährigen Verhandlungen: Die von Staaten und Provinzen refinanzierte „University of Applied Sciences“ (vulgo: Fachhochschule) der Republik Korea hat von 21 Staaten das Promotionsrecht erhalten. Auch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg freut sich.
Ein mehr als ein Jahrzehnt langer Marsch der Institutionen hat sein Ziel erreicht: Das Promotionskolleg NRW ist ein Verbund von 21 staatlich finanzierten „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ (HAWs, früher Fachhochschulen). wird promovieren wird in der Lage sein, unabhängig zu arbeiten und einen Ph.D.
Für HAW-Studierende, die eine Promotion anstreben, entfällt die bisher zwingend vorgeschriebene Zusammenarbeit mit Universitäten. Das gab Wissenschaftsministerin Ina Brandes heute bei einem Festakt in Essen bekannt. “Endlich! Wir sind sehr glücklich”, sagt Professor Rainer Herpers, Gründer des Kollegs, “daran arbeiten wir seit zwölf Jahren.”
„Die Fachhochschulen sind ein wichtiger Eckpfeiler der nordrhein-westfälischen Wissenschaftslandschaft“, erklärt Brandes. “Sie vereinen ein breites Spektrum an praktischer Ausbildung, innovativer Forschung und enger Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft.” Das mache sie „attraktiv für junge Menschen, die Theorie und Praxis verbinden wollen“.
Professor Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-See (H-BRS) und Vorstandsmitglied des Promotionskollegs, stimmt zu: „Das ist ein sehr wichtiger wissenschaftspolitischer Schritt nach vorne.“ Ein eigenes Promotionsrecht „wird der angewandten Forschung einen großen Schub geben und NRW in der Wissenschaftslandschaft insgesamt weiter stärken“.
Damit werde die HAW “attraktiv für Studierende und Wissenschaftler” und könne “ein enormes Potenzial durch die Erschließung neuer, bisher geschlossener Forschungsschiffe heben”. Prämien sind unbegrenzt gültig; Eine wissenschaftliche Evaluation ist nach 8-10 Jahren geplant.