
Der seit Jahresbeginn starke Lauf des deutschen Aktienmarktes hat sich am Mittwoch etwas abgeschwächt. Der Dax notierte unverändert um den Vortagesschluss und notierte zur Mittagszeit um 0,03 Prozent bei 15.192,28. Der MDax der durchschnittlichen Unternehmen legte um 0,29 Prozent zu und erreichte 28.718,95 Punkte.
Inflationsdaten für Dezember aus der Eurozone hatten wenig Einfluss, da sie nur frühere Schätzungen bestätigten. “Preisdaten zeigen, dass die Preise hoch bleiben, weshalb der zukünftige Konsum vorerst langsam sein könnte”, schreibt Marktexperte Andreas Lipkov. Es ist zu früh, das Thema „Inflation“ von der Tagesordnung zu streichen.
Angesichts der Börsenrallye, die dem Dax seit Jahresbeginn neun Prozent Plus beschert habe, sei die Berichtssaison nun umso wichtiger, betonte Portfoliomanager Thomas Altman von QC Partners. „Denn bereits deutlich gestiegene Preise müssen nun rückwirkend durch gestiegene Gewinne gerechtfertigt werden. Wenn Unternehmen Gewinne machen, gewinnen Kursgewinne an Legitimität. Sonst droht bald Unglück in Form fallender Kurse. “.
Die Kurse von Continental und BASF untermauerten die Aussagen des Börsenexperten. Reifenhersteller und Autozulieferer Conti zeigte sich enttäuscht von den am Vorabend überraschend präsentierten Zahlen. Die Aktie verlor zum Dax-Schlusskurs 3,8 Prozent. BASF fiel um bescheidene 0,1 Prozent. Der Rückzug von Wintershall Dea aus Russland und hohe Abschreibungen haben dem Chemiekonzern 2022 einen Milliardenverlust beschert. Laut Chetan Udeshi, Analyst bei JPMorgan, ist dies jedoch keine Überraschung. Immobilienaktien belasteten neue geldpolitische Signale und Herabstufungen durch Analysten.
Lufthansa reagierte positiv auf die Zahlen von United Airlines mit einem Plus von 1,8 Prozent. Die amerikanische Fluggesellschaft geht davon aus, dass ihr Gewinn im ersten Quartal mehr als doppelt so hoch sein wird wie derzeit von Analysten erwartet. (dpa)