Brücken in alle Welt: Christina Gohle aus Giengen: Nach Norwegen gekommen, um zu bleiben


„Brücken in die ganze Welt“ – das könnte fast der Titel meines bisherigen Lebens sein. Ich bin in Giengen geboren und aufgewachsen und habe dann in Augsburg und Konstanz studiert. Jede Gelegenheit, ins Ausland zu reisen, wurde genutzt: Schon als Teenager besuchte ich Giengens Partnerstadt Köflach (und auch Le Pré-Saint-Gervais), erlebte mit der VHS die aufregende Stadt London und besuchte mit 16 eine Die Deutsche Schule in Chile. . Während meines Studiums habe ich die Gelegenheit genutzt, in Großbritannien und Norwegen zu studieren, bin mit dem Rucksack durch Südamerika gereist und habe mit Zeugen eines Massakers in Italien (Sant’Anna) gesprochen. So ist es nicht verwunderlich, dass es mich nach meinem Master im Ausland verschlagen hat: in Halden, Norwegen.

Christina Gohle aus Giengen lebt in Halden, Norwegen.

Christina Gohle aus Giengen lebt in Halden, Norwegen.
© Foto: privat

Angesichts des Krieges in Europa ist es umso wichtiger, Freundschaften mit anderen Ländern aufzubauen. Deshalb freue ich mich, Ihnen, liebe Menschen im Landkreis Heidenheim, das schöne Norwegen ein Stück näher zu bringen und meine Reise hierher zurückzubringen. Nach meinem Masterabschluss in Linguistik und Deutsch als Fremdsprache wollte ich den Lehrerberuf näher kennenlernen – am liebsten natürlich im Ausland. Deshalb habe ich mich beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für Norwegen beworben und wurde zur Unterstützung des Germanistikstudiums als Lehrassistent an die Østfold University of Applied Sciences in Halden geschickt.

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Jobsuche und die norwegische Bürokratie

Nach einem Jahr lief die Assistentenstelle aus und obwohl ich zunächst keine Jobperspektive hatte, entschied ich mich, in Norwegen zu bleiben. “Wofür?” Das ist eine Frage, die ich mir selbst und einigen anderen „Internationalen“ gestellt habe, die ebenfalls mit der Jobsuche und der norwegischen Bürokratie zu kämpfen hatten. Und die Antwort war oft ein trockenes Lachen und das Wort Liebe. Weil einige, wie ich, einen Norweger genommen haben. Abgesehen von den Nordmenn, wie sich die Norweger selbst „Nordmänner“ nennen, gibt es viele Dinge, die man an diesem Land lieben kann: Liebe von unglaublicher und erschreckender Natur. Liebe für die Nordlichter. Liebe für einen entspannten Lebensstil. Liebe zu einer Kultur, die ihren König mit Vornamen behandelt und seit Jahren „geschlechtsneutrale“ Toiletten hat und über die sich niemand empört. Essen und Wetter gehören leider nicht auf diese Liste – sorry Norwegen.

Christina Gohle aus Giengen lebt in Halden, Norwegen.

Christina Gohle aus Giengen lebt in Halden, Norwegen.
© Foto: privat

Beim Wort Norwegen denken viele an Campingurlaub, teuren Alkohol und beeindruckende Fjorde. Aber was ist aus (meiner) deutscher Sicht “typisch norwegisch”? – Und ja, teurer Alkohol gehört auf jeden Fall auf diese Liste (Ein 0,33l Bier für 12€? Bitte was?! Auf dem Oktoberfest ist es billiger!). Als Linguist finde ich die norwegische Sprache natürlich sehr spannend – ein bisschen wie Deutsch, ein bisschen wie Englisch, frustrierend mehrdeutig (was meinst du damit, ich meine „der Tür“ (en dør) und „die Tür“). ” (ei dør) verwenden kann?) und durch Dialekte gebildet. Aber was wirklich norwegisch ist, ist eine „Hytte“ – ein Ferienhaus oder eine Hütte, manchmal am Strand, manchmal in der Wildnis. Um die norwegische Band Ylvis zu zitieren: „Komm zu meinem Lieblingsort, nur fünf Stunden von der Stadt entfernt und dann 40 Minuten zu Fuß, wo die Straße endet.“ Was hier oben satirisch klingt, ist gar nicht so weit von der Realität entfernt. . Die Familie meines Freundes hat mehrere Hytters, etwa 6 Stunden entfernt.

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Norwegen ist ein Land mit viel Platz und wenigen Menschen, mit einem großen Äußeren und einem weichen Herzen. Ich weiß gar nicht, wie lange ich hier sein werde – vielleicht zieht es mich irgendwann wieder ins „Ländle“? Aber jetzt habe ich ein neues Zuhause gefunden und versuche, die Hürden des Lebens in einem anderen Land zu überwinden.

Kleines Quiz über Norwegen

Um Ihnen bei Ihrer nächsten Reise nach Norwegen eine kleine Hilfestellung zu geben, hier ein kurzer Kurs in Form eines Quiz.

1. Treffen Sie einen norwegischen Kollegen/Bekannten beim Einkaufen im Supermarkt. Was tust du?

a. Ich sage nichts und ignoriere ihn

b. Ich sage “Hey!” Auf freundliche Art und Ansage

c. Eine Konversation beginnen

Richtig ist: a) ob) Sag hier nur hallo, wenn du etwas von jemandem willst, sonst lässt du andere gerne in Ruhe. Das soll nicht unhöflich sein, ich respektiere ihre Privatsphäre und möchte sie nicht stören. Auf der Straße wird wenig spontan „geredet“, aber ein freundlicher Blick ist nicht fehl am Platz.

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2. Begegnung mit einer unbekannten Norwegerin mit Hund beim Spaziergang. Was tust du?

a. Ich sage nichts und ignoriere sie

b. Ich sage “Hey!” Auf freundliche Art und Ansage

c. Eine Konversation beginnen

Richtig ist: b) In der Natur grüßt hier jeder jeden. Ein fröhliches „Hey, hey!“ ertönt, wenn der 70-jährige Rentner mit Ihnen am Berg vorbeigeht und manchmal sogar ein Gespräch über das Wetter anfängt.

3. Sie gehen. Vor dir liegt ein steiler, kahler Felsen, an dem dir nur ein Seil hilft. Von hier aus ist es ein 15-minütiger Aufstieg, dann kommt ein Geröllhang, wo der Weg nur mit kleinen Steinhaufen markiert ist. Wie bewerten die Norweger diese Wanderung?

a. “Familie”

b. “Einfach”

c. “Zwischen”

Richtig ist: a) Ein Spaziergang für Groß und Klein – „Ja, Löwenzahn“, dachte ich, als ich die steile Klamm hinaufkletterte. „Meine Oma kann hier nicht hoch.“ Und dann ist ein fünfjähriger Junge schnell an mir vorbeigegangen – ohne Seil. Bitte fallen Sie nicht auf diese Beschreibungen herein, da sie nur für sportliche Norweger gelten 😊

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Mehr über Menschen aus dem Landkreis Heidenheim, die im Ausland leben, können Sie in Bridges in All World nachlesen.



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