18.12.2022 Der bunt blinkende Jesus

Spirituelle Impulse für den 4. Advent

Auf der ganzen Welt und fast überall wird Weihnachten ganz anders gefeiert als hier. Aber Jesus ist für alle Menschen gekommen und freut sich über jede Art von Geburtstagsfeier, sagt Pastor Felix Weiss in seinem geistlichen Impuls zum vierten Advent.

myriams Fotos / Pixabay

Grün, blau, rot. Zwischen der Handywerbung und den winzigen Chips am Kiosk flackert unaufhörlich ein heller Blitz. Also stand er da. Das erste Mal, dass mir bewusst wurde, dass die Weihnachtszeit begonnen hatte, war das Bild von Jesus. Ungefähr handgroß und mit allen Merkmalen, die ihn als Jesus identifizieren: weißes Gewand und wallendes Haar. Vor allem aber blinzelte er ununterbrochen. Ansonsten deutete im südindischen Satchiyapuram kaum etwas darauf hin, dass Weihnachten naht. Weihnachtssterne in dem einen oder anderen Geschäft, aber kein Ingwer, kein Glühweinduft, keine Schweizer Bögen an den Fenstern.

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Ich hatte dieses Jahr ein ungewöhnliches Weihnachten, das schon eine Weile her ist. Ein Jahr lang lebte ich als EMS-Freiwilliger für die Solidarität der evangelischen Mission in einem christlichen Heim für Kinder mit Behinderungen in Indien.

Aber es war nicht nur der blinkende Jesus, der sich von unseren Weihnachtstraditionen unterschied. Keine gemütlichen Adventsabende, eingekuschelt im Wohnzimmer bei Tee und Weihnachtsoratorium. Dafür zu heiß. Ich habe in der Vorweihnachtszeit wenig Nachdenken oder Ruhe erlebt. Die Weihnachtsfeiern, zu denen ich eingeladen wurde, waren fröhlich, bunt, voller Spiel und Spaß. Es wurde getanzt, gesungen und bei der Weihnachtsfeier im Waisenhaus viel gespielt, fast wie bei einer Geburtstagsfeier. Ich erinnere mich, dass ich erstaunt war, wie unterschiedlich Weihnachtsfeiern sein können. Die Freude über die Geburt eines Kindes, letztlich des Messias, war für mich in Indien greifbarer. Viel mehr eine Geburtstagsfeier als unsere besinnliche Familienfeier.

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Natürlich habe ich auch einige der lokalen Traditionen etwas vermisst, bei den ersten Advents- oder Adventsweihen „Power up the door“ zu singen und dann in der klirrenden Kälte nach Hause zu gehen.

Ich denke jetzt manchmal an diese Zeiten. In manchen Jahren fühle ich mich in der Adventszeit nicht so besinnlich, wie ich es gerne hätte. In manchen Adventszeiten war ich nicht so interessiert an einem anderen nachdenklichen Text und einer anderen cleveren Botschaft hinter dem Türchen des Adventskalenders.

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Dann denke ich an den funkelnden Jesus, den Weihnachtsumzug und die Weihnachtstänze, und ich sage mir: Er kam für alle. Für alle, die die Adventszeit zur stillen Besinnung nutzen und für alle, die mal wieder richtig feiern wollen. Mit Tanz- und Fangspielen. Für alle, denen Weihnachten zu schnell kommt und für alle, die in der Weihnachtszeit vor lauter Geschenken nichts anderes zu tun haben. An Weihnachten feiern wir sein Licht, das in der Dunkelheit leuchtet, wie die sanft flackernde Adventskerze und das fröhlich funkelnde Jesusbild.

Von Pastor Felix Wise

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